Bis zum Äußersten
Malerei und Zeichnung von Herwig Schubert in Isny
Es gibt wohl kaum jemanden, der für seine Kunst so weit gereist, so weit in unberührte Natur vorgedrungen ist, wie Herwig Schubert (1926-2019).
Der in Salzburg geborene Maler war passionierter Wildwasserfahrer und Segler. Drei Jahre nach seinem Studium an der Kunstakademie Stuttgart lehrte er zunächst an der Akademie für angewandte Kunst in Istanbul, doch da hatte es ihm - durch eine Tour nach Finnland - schon das nördliche Skandinavien angetan: "Die Farben sind hier viel stärker, viel intensiver als im Süden!"
Im Laufe der Jahre bereiste er Grönland, Spitzbergen sowie Island, wo es ihn auf abenteuerlichen Wegen in die abgelegensten Regionen zog. Auch Schuberts Flusswanderungen durch Nordkanada und Alaska waren mit erheblichen Gefahren und Grenzerfahrungen verbunden.
Seine in Skizzen fixierten Eindrücke transformierte er dann zuhause in einem aufreibenden, viele Monate dauernden Arbeitsprozess in pastose, vielschichtige Bilder.
Dass der Künstler, der von 1979 bis 1991 als Professor für figuratives Malen an der Kunstakademie Stuttgart tätig war, bei der Darstellung des Menschen genauso konzentriert vorging, versteht sich von selbst.
Derzeit
ist eine Auswahl seiner Werke in der Doppelausstellung Herwig Schubert.
Malerei und Zeichnung in der Galerie Huber Kißlegg und im Schloss Isny im
Allgäu zu sehen. Ganz in der Nähe, in Heimenkirch und Buchenberg, hatte der
Künstler seinen Lebensabend verbracht.
kunst:art Nr. 88 / Nov-Dez 2022
Städtische Galerie im Schloss, Isny. Bis 08.01.2023